Use-Case 4: STEINER-OPTIK - Smarte Arbeitssysteme in der Verpackung
Der Use-Case STEINER ist wie folgt unterteilt:
Zielgerichtete Auswahl von CPPS-Lösungen |
Sozio-technische Fähigkeitsbewertung |
Fazit/Statement |
Unternehmensinformation
Steiner-Optik verfügt aufgrund seiner langjährigen Erfahrung über Expertise im Bereich der Herstellung qualitativ hochwertiger Ferngläser und Zielfernrohre für den Militär- und Zivilbereich. Den Fokus der Innovationen bilden die Fachbereiche Mechatronik und Maschinenbau zur Entwicklung und Optimierung eigener Produkte. Dennoch umfassen Forschung und Entwicklung nur einen geringen Anteil am Umsatz, sodass Steiner-Optik den Kriterien eines nicht F&E-intensiven Unternehmens entspricht. Eine Organisationseinheit zur Weiterentwicklung des Produktionssystems oder der arbeitswirtschaftlichen Gestaltung von Arbeitssystemen, wie bspw. eines Industrial Engineerings, existiert in dieser Form nicht. Zur Weiterentwicklung des Produktionssystems bzw. einzelner Arbeitssysteme, insbesondere mit Fokus auf die technische und informatorische bzw. IT-technische Anbindung, ist Steiner-Optik auf die Zusammenarbeit mit externen Lieferanten angewiesen. Dementsprechend wurde die Digitalisierung von Produktionssystemen in der Vergangenheit durch Steiner-Optik nicht in nennenswertem Maße adressiert. Zur Identifikation von Potenzialen, die durch die Industrie 4.0 erreicht werden können, wurde daher die Auswahl eines geeigneten Unternehmensbereichs und die zielgerichtete Auswahl und Implementierung einer Industrie 4.0-Lösung angestrebt. Besonderes Potenzial wurde im Bereich der manuellen Montagesysteme identifiziert.
Herausforderungen
Die manuellen Montagesysteme von Steiner-Optik sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Produktwechsel und Produktionsvolumenanpassungen erfordern eine ständige Anpassung der Produktionssysteme. Die aktuellen Informationen über den Status des Montagesystems sind allerdings zurzeit nicht abrufbar, ebenso wenig wie die aktuelle Systemkonfiguration und die Rüstaufwände für die Rekonfiguration. Die als Planungsgrundlage dienenden Layouts oder CAD-Daten liegen nicht so aufbereitet vor, dass sie in der Arbeitsvorbereitung verwendet werden können oder sind veraltet, sodass eine angemessene Planung der Anpassungen der Produktionssysteme nicht ohne Weiteres möglich ist. Darüber hinaus führen Änderungen der Montagetätigkeiten zu erhöhtem Zeitaufwand für Schulungen und Fehlerpotenzial.
Use-Case-Beschreibung
Als besonders geeigneter Anwendungsbereich wurde das Arbeitssystem des Einpackens von Ferngläsern identifiziert. Das Verpacken der Ferngläser ist ein kontinuierlicher Montageprozess mit hoher Variantenbildung und großen Stückzahlen (bis zu mehreren Hundert pro Tag). Die Losgrößen variieren zwischen ein und 200 Stück. Trotz einiger Mehrfachverwendungsteile muss der Arbeitsplatz mehrmals am Tag umgerüstet werden. Dabei ist es wichtig die richtigen Komponenten (bis zu 13 Stück pro Fernglas) für das einzupackende Produkt in der benötigten Montagereihenfolge zur Verfügung zu stellen, siehe Abbildung 42.